The Noticing Game
Dieses Spiel, auf englisch “The Noticing Game” oder “I notice” genannt, ist eines der wichtigsten und ältesten Authentic Relating Games. “Noticing” ist der Urvater aller Spiele – der beste...
Authentic Relating Games Abende sind mehr als spielerische Sozialexperimente – sie sind Räume, in denen Menschen durch strukturierte Interaktionen echte Verbindung, Vulnerabilität und gegenseitiges Verständnis erfahren. Die Leitung solcher Abende erfordert eine Balance zwischen klarer Struktur und flexibler Intuition.
Die Leitung solcher Abende erfordert eine Balance zwischen klarer Struktur und flexibler Intuition. Hier sind einige Tipps und Kniffe um Ihnen ein robustes Framework für die Gestaltung unvergesslicher Erlebnisse zu planen. Der Artikel synthetisiert Wissen aus dem Games Night Handbook von Bryan Bayer & Decker Cunov und dem Circling Guide.
Rollenteilung und Verantwortlichkeiten
Ein erfolgreicher Abend beginnt mit einem Team. Dies stellt die optimale Situation dar. Es ist natürlich auch alleine möglich, aber gemeinsam ist es einfacher und macht mehr Spaß.
Planungstool CPR
Ein Tool zur Planung eines Abends, das Bayer und Cunov verwenden ist das CPR-Framework (Context, Purpose, Results – deutsch: Kontext, Zweck, Ergebnisse). Ein CPR ist eine Struktur, um Absichten für etwas zu organisieren, sei es ein Date, ein Meeting , ein Abend mit Freunden oder eben eine Games Night
Context: Schafft einen sicheren Raum für authentischen Ausdruck.
Purpose: Dient dem Aufbau von Gemeinschaft und der Weitergabe von Beziehungstools.
Results: Teilnehmer:innen fühlen sich inspiriert, vulnerabel und wertgeschätzt.
Transparenz als Schlüssel
Authentizität beginnt bei der Leitung”, betont der CirclingGuide. Teilen Sie eigene Nervosität oder Unsicherheiten offen – dies schafft Vertrauen. Ein Beispiel: “Ich spüre gerade, wie mein Herz schneller schlägt, weil ich so gespannt bin, was heute entsteht”
Integriere bewusst popcorn-style Sharing Runden: Nach jedem Spiel lädt die Frage “Was hat dieser Moment/dieses Spiel in dir ausgelöst?” zu kurzen, gefühlsoffenen Reflexionen ein. Gehe dabei mit gutem Beispiel voran: “Ich bewundere, wie Maria gerade ihr Zögern geteilt hat – das gibt mir Mut”.
Dynamische Steuerung
Versuche bei deiner Planung eine Balance zwischen Tiefe und Leichtigkeit herzustellen:
Tiefe: Spiele wie “Empathy” , die eine Tiefe beinhalten und Verbindung schaffen.
Leichtigkeit: Energiereiche Formate wie “Anybody Else?” wo Teilnehmende durch humorvolle Gemeinsamkeiten in Bewegung kommen.
Check-in-Runde: "Nenne etwas, das du heute hierher mitbringst – eine Hoffnung, eine Sorge, eine körperliche Empfindung".
Thematischer Einstieg:
Beispielsweise bei dem Thema "Grenzen": "Hebt die Hand, wenn sich eure Grenzen heute wie Betonmauern anfühlen."
5 Prinzipien:
Hier sind wir im Bereich der Beruhigung des Nervensystems. Welcome Everything und Slow Down sind wichtige Elemente. Auch kann man "Assumptions" spielen, wenn sich die Gruppe noch unbekannt ist.
Hier können nun die ersten Paargruppen und Breakouts gebildet werden, um ein erstes intensiveres Kennenlernen zu ermöglichen. Geeignete Spiele sind
5 Prinzipien:
Wir prüfen unsere Selbstverbindung und geben uns unserer Neugierde hin. Gleichzeitig beginnen wir auch in die Verbindung zu "investieren" in dem wir beginnen mehr von uns zu zeigen: Reveal Your Experience, Own your Experience und Honor Self & Other
In der Core Phase kannst du die Spiele einplanen, die "ans Eingemachte" gehen. Spiele die Edgy sind, die dazu ermuntern mehr von sich selbst zu zeigen und die offenbarte Verletzlichkeit maximieren. Wenn du denkst, dass die Gruppe dafür bereit ist, kannst du auch Spiele mit Körperkontakt einbauen.
Mögliche Spiele:
Am Schluss wird sich gemäß der praktizierten Kreiskultur gemeinsam begegnet. Im sogenannten Truth Circle wird der Abend mit tiefgehenden, authentischen Interaktionen abgeschlossen und die Erfahrungen integriert. Es ist eine Übung, bei der die Teilnehmer im Kreis sitzen und einander direktes, ehrliches Feedback geben. Die Struktur der Wortbeiträge ist vorgegeben: (NAME), ich habe eine Wahrheit für dich. Als du (AKTION), fühlte ich (GEFÜHL)." Beispiel: Anton, als du von deiner Herausforderung mit deinem Sohn erzählt hast, habe ich deine Belastung deutlich gespürt und mich an eine ähnliche Situation in meinem Leben erinnert.
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Bei der Leitung von Authentic Relating Games Abenden können verschiedene Herausforderungen auftreten. Hier sind einige der häufigsten Fallstricke und Lösungsansätze, um diese zu meistern:
: Teilnehmende können von der Intensität der Übungen oder geteilten Erfahrungen überwältigt werden.
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Erkenne die Emotionen an: “Ich spüre, wie wichtig dir das ist.”
Biete Unterstützung an: “Möchtest du, dass wir das jetzt als Gruppe halten?”
Schaffe einen sicheren Raum: “Lass uns einen Moment innehalten und gemeinsam durchatmen.”
Ermutige zu Selbstfürsorge: “Es ist völlig okay, eine Pause zu machen, wenn du sie brauchst.”
: Teilnehmende bleiben an der Oberfläche und vermeiden tiefere Verbindungen.
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Ermutige zu mehr Vulnerabilität: “Versucht mal, eure Antwort um 10% verletzlicher zu gestalten. Wer wagt einen Versuch?”
Modelliere Tiefe: Teile als Facilitator eine persönliche Erfahrung, um den Weg zu ebnen.
Stelle vertiefende Fragen: “Was fühlst du, wenn du das sagst?”
Nutze Satzstämme: “Etwas, das ich normalerweise nicht teile, ist…”
: Die Zeit läuft davon und wichtige Teile des Abends drohen zu kurz zu kommen.
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Priorisiere flexibel: “Wir haben noch 3 Minuten – lasst uns diese nutzen, um miteinander zu teilen, was uns noch als Unfertig erscheint.”
Biete Alternativen: “Wir können entweder Übung A kürzer machen oder Übung B auslassen. Was ist euch wichtiger?”
Nutze Zeitmanagement-Techniken: Setze einen Timer für jede Übung und kommuniziere die verbleibende Zeit.
Plane Pufferzeiten ein: Reserviere 10-15% der Gesamtzeit als flexible Reserve.
: Einzelne Personen dominieren die Gespräche und nehmen anderen den Raum.
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Setze klare Zeitgrenzen: “Jeder hat 2 Minuten, um zu teilen. Ich werde die Zeit stoppen.”
Lade gezielt ruhigere Teilnehmende ein: “Ich würde gerne von jemandem hören, der noch nicht gesprochen hat.”
Nutze nonverbale Signale: Handheben für Redebeiträge einführen.
Sprich das Thema direkt an: “Ich bemerke, dass einige viel teilen. Lasst uns darauf achten, dass alle zu Wort kommen können.”
: Teilnehmende sind abgelenkt oder nicht voll präsent.
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Führe kurze Achtsamkeitsübungen durch: “Lasst uns für 30 Sekunden die Augen schließen und uns auf unseren Atem konzentrieren.”
Wechsle die Aktivität: “Lasst uns aufstehen und uns kurz bewegen, bevor wir weitermachen.”
Erinnere an den Zweck: “Denkt daran, warum wir hier sind und was wir erreichen wollen.”
Schaffe klare Regeln für Geräte: Bitte um lautloses Stellen der Handys und Schließen der Laptops.
Durch achtsames Erkennen dieser Fallstricke und proaktives Anwenden der Lösungen kannst du als Facilitator einen Raum schaffen, in dem authentische Verbindungen gedeihen können. Denk daran: Flexibilität und Einfühlungsvermögen sind deine wichtigsten Werkzeuge
Ein oft vernachlässigter Goldschatz ist das Facilitator Debrief. Zuerst wird die Integrationsphase üblicherweise mit dem Truth Circle begonnen:
Der Truth Circle ist eine Übung, bei der die Teilnehmer im Kreis sitzen und einander direktes, ehrliches Feedback geben.
Der Ablauf folgt einer bestimmten Struktur: “NAME, ich habe eine Wahrheit für dich. Wenn du AKTION, fühlte ich GEFÜHL.”
Beispiel: “Jennifer, als du in der Hot Seat-Übung deine Frustration über deine Beziehung geteilt hast, fühlte ich Bewunderung und Respekt für deine Verletzlichkeit.”
Die Person, die das Feedback erhält, antwortet einfach mit “Danke” und enthält sich weiterer Kommentare.
Es geht darum, den Einfluss zu teilen, den andere auf einen hatten, nicht um Bewertungen oder Urteile.
Die Wahrheiten können sowohl positiv als auch herausfordernd sein, solange sie authentisch sind.
Der Truth Circle ermöglicht es den Teilnehmern, unausgesprochene Eindrücke und Gefühle zu teilen, die während des Abends entstanden sind.
Er fördert Intimität, Verbindung und ehrliche Kommunikation in der Gruppe.
Was löste Stolz/Scham aus?
Mehr infosWelches Spiel hatte unerwartete Tiefe?
Mehr infosWo blieb die Gruppe an der Oberfläche?
Mehr infosDie Magie von Authentic Relating entsteht nicht durch perfekte Techniken, sondern durch die mutige Bereitschaft, als Leitende selbst Teil des Experiments zu sein. Wie ein Gärtner schaffst du den nährstoffreichen Boden – das eigentliche Wachstum geschieht durch die lebendige Interaktion der Teilnehmenden.
Indem du diesen Leitfaden als Inspiration nutzt, wirst du unweigerlich deinen einzigartigen Stil entwickeln. Denn Authentizität lässt sich nicht kopieren, nur leben. Bleib offen für kontinuierliches Lernen und Verbesserung, denn die Kunst der Moderation ist ein lebenslanger Prozess des Wachstums.
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